FIR gratuliert zum Internationalen Frauentag

8. März 2024

Da in diesem Jahr am Ausgabetag des Newsletters der Internationale Frauentag begangen wird, nutzen wir die Gelegenheit, an die verdienstvolle Rolle der Frauen im antifaschistischen Widerstand und in der Bewahrung des Vermächtnisses der Überlebenden zu erinnern.
 
Es ist beileibe keine neue Erkenntnis, aber sie muss immer wieder betont werden, dass in den Reihen der Anti-Hitler-Koalition Frauen einen unverzichtbaren Platz eingenommen haben. Sie gehörten zu den aktiven Kämpferinnen in den Reihen der sowjetischen Partisanen, wie Zoia Kosmodemjanskaja, an die wir vor einiger Zeit in dem FIR-Bulletin erinnert haben. Es waren Kämpferinnen in der illegalen Widerstandsbewegung, wie die Niederländerin Hannie Schaft, das „Mädchen mit den roten Haaren“, oder sie waren aktiv im studentischen Widerstand, wie Sophie Scholl, Mitglied der deutschen Gruppe „Weiße Rose“. Wir nennen diese drei Namen im Wissen, dass in allen Ländern, in denen es antifaschistischen Widerstand gab, Frauen in den Reihen der Widerstandsbewegung eine großartige Rolle gespielt haben. Unter Lebensgefahr kämpften sie für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, für internationale Solidarität und ein friedliches Zusammenleben der Völker. Diese Frauen haben zudem die ihnen zugewiesene tradierte Geschlechterrolle durchbrochen und ihre Emanzipation gelebt.
Als sie nach der Zerschlagung der faschistischen Barbarei ihre gesellschaftliche Rolle neu definieren wollten, mussten sie oftmals erleben, dass die männlichen Herrschaftsmechanismen nicht allein durch die Überwindung der alten Ordnung aufgehoben waren. Vielfach mussten sie im politischen und gesellschaftlichen Alltag die tatsächliche Gleichberechtigung und Anerkennung der Geschlechtergerechtigkeit durchsetzen. Auch dabei leisteten sie einen großartigen Beitrag.

In vielen Mitgliedsverbänden der FIR haben Frauen eine wichtige Rolle gespielt und ihre Perspektive deutlich gemacht. Die FIR hat die Wertschätzung dieser Lebensleistung durch die Ernennung als Mitglieder des Ehrenpräsidiums zum Ausdruck gebracht, z.B. mit Esther Bejarano (Deutschland), Celine van de Hoek de Vries (Niederlande), Lore Krüger (Deutschland), Barbara Piotrowska (Polen), Delfina Tomás (Spanien) und Marie-Louise Vanderborght-Veldemann (Belgien).

Wir wissen sehr gut, dass mit symbolischen Anerkennungen die Geschlechtergerechtigkeit noch lange nicht alltägliche Wirklichkeit geworden ist. Dazu gehören auch die soziale Gerechtigkeit, wie es in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gefordert wird, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, gleiche Zugang zu Bildung und Qualifikation, menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen, Schaffung von Rahmenbedingungen zur Kinderbetreuung und Arbeitsteilung in der Haushalts- und Care-Arbeit, der es Frauen ermöglicht, ihren Platz im gesellschaftlichen Leben einzunehmen. Wir erinnern daran, wie viele Frauen ihren Kampf für Gleichberechtigung verbunden haben mit dem Eintreten für eine sozial gerechte, demokratische und friedliche Gesellschaft, so wie es schon beim Beschluss auf der ersten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz 1907 in Stuttgart von der deutschen Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin propagiert wurde. Zwar standen zuerst die politische Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht im Zentrum, aber schon damals ging es auch um soziale Gleichheit.
Das bedeutet etwas vollkommen anderes, als heute medial in den Vordergrund geschobene „feministische“ Themen. Wer von „feministischer Außenpolitik“ redet und gleichzeitig für Militarisierung und Kriegsverlängerung eintritt, der tritt die Interessen der Frauen in allen Kriegsregionen mit Füßen. Wer die Unterdrückung von Frauen durch reaktionäre, religiös legitimierte Kleidungsvorschriften kritisiert, aber gleichzeitig rassistische Verfolgung und Ausgrenzung von Menschen mit muslimischen Hintergrund betreibt, steht nicht für Gleichberechtigung und Toleranz.

Die FIR und ihre Mitgliedsverbände verstehen daher den Internationalen Frauentag nicht als „Symboltag“ für Frauenemanzipation, sondern als Verpflichtung für uns alle, sich für diese Ziele 365 Tage im Jahr einzusetzen. In diesem Sinne wünschen wir allen Frauen in unseren Organisationen und darüber hinaus alles Gute zum Internationalen Frauentag mit der historischen Losung: „Brot und Rosen!“

Einladung zur Sonderausstelung von Hanns Kralik

Sonderausstellung im Grafschafter Museum im Moerser Schloss

„Hanns Kralik – Mensch wie stolz das klingt“

In dieser Ausstellung ist erstmals seit vielen Jahren, in mehreren Sälen, ein repräsentativer Querschnitt durch das Schaffen Hanns Kraliks zusammengetragen – und dies eingebettet in Objekte und Erläuterungen, die ihn als einen explizit kommunistischen Künstler ausweisen.

Die VVN-BdA Düsseldorf lädt ein zu einem gemeinsamen Besuch:
Datum:  17.03.2024
Anreise: Fahrgemeinschaften in privaten PKWs
Abfahrt: 11:30 Uhr
Treffpunkt: wird nach der Anmeldung mitgeteilt
Bitte meldet Euch bis zum 09.03.2024 bei:

VVN BdA Düsseldorf
c/o Jürgen Schuh

fon: 0211-231822

oder:
info@vvn-duesseldorf.de

An Ostern auf die Straße

Für Frieden, Abrüstung und internationale Solidarität
Gegen „Kriegstüchtigkeit“ und sozialen Kahlschlag

Samstag, 30. Marz 2024
Auftakt und Start 14:00 Uhr vor dem DGB-Haus, Fr.-Ebert-StraBe (Nahe Hbf)
Kundgebung 16:00 Uhr, Marktplatz beim Jan-Wellem-Denkmal vor dem Rathaus

Die Weltlage spitzt sich bedrohlich zu. Der völkermörderische Krieg gegen die Menschen des Gaza-Gebiets hat in seinen ersten drei Monaten schon dreimal so viele tote Zivilisten. vor allem Kinder und Frauen. gefordert wie der Krieg in der Ukraine in den zwei Jahren seit Februar 2022. Und das sind nur zwei von vielen Kriegen, die die Welt erschüttern.

Die von den USA dominierte Wettordnung geht dem Ende entgegen, eine neue Weltordnung ist im Entstehen. Die USA und ihre Verbündeten versuchen, diese Entwicklung mit allen Mitteln aufzuhalten. Sie befeuern daher massiv bestehende Konflikte. führen neue Kriege und betreiben eine nie gekannte Hochrüstung.

Die Bundesregierung will bei dieser Politik „dienend führen“ und stützt die Vormachtstellung der USA. Statt zur Entschärfung von Konflikten beizutragen und damit auch Fluchtursachen zu bekämpfen. tut sie alles, um Menschen aus dem globalen Süden, die vor „unseren“ Kriegen und ihren Folgen flüchten, am Zugang nach Europa zu hindern.

Die unverzichtbare Ergänzung zum Kriegskurs ist der „soziale Krieg“ im Innern. Das gigantische Aufrüstungsprogramm und die kontraproduktiven Folgen des Wirtschaftskriegs gegen Russland machen zwar die Rüstungskonzerne – und die Frackinggasproduzenten! – reich,
reißen aber dramatische Löcher in die privaten wie in die öffentlichen Haushalte. Seit Scholz‘ „Zeitenwende“-Rede vom 27. Februar 22 und dem Beschluss, 100 Milliarden für ein „Sondervermögen“ – also Kriegskredite – zu verausgaben. gibt es dabei kein Halten mehr.

Die durch politische Dummheit („Russland ruinieren“) verursachte Explosion der Energiepreise mit ihren Folgen für die einheimische Landwirtschaft und das gesamte produzierende Gewerbe trifft mit besonderer Wucht den ärmeren Teil der Bevölkerung – also die Menschen, die die Ampelkoalition jetzt weiter verarmen möchte. Lange herrschte relative Ruhe im Land. Aber das beginnt sich zu ändern. Das spüren die herrschenden „Eliten“ und ihre Leitmedien. Daher wird gegen die Antikriegsopposition verschärft vorgegangen: mit Diffamierung und mit zunehmender Repression.

Wie eh und je gehen Krieg und Kriegsvorbereitung Hand in Hand mit der Militarisierung des gesellschaftlichen Lebens. Die Deutschen, fordert Verteidigungsminister Pistorius, müssten wieder „kriegstüchtig“ werden.

Dem setzen wir entgegen: Unser Ziel ist ein friedensbereites und friedenstüchtiges Land!

Wir laden euch ein, beim Ostermarsch 2024 gemeinsam mit uns einzutreten für folgende

Forderungen an die Bundesregierung:

  • Abrüsten statt Aufrüsten!
  • Einsatz der deutschen Diplomatie für friedliche Konfliktlösungen! Verhandeln statt schießen!
  • Stopp aller Waffenlieferungen ins Ausland!
  • Frieden mit Russland – Schluss mit dem Wirtschaftskrieg!
  • Stoppt den Völkermord in Gaza!
  • Deutschland atomwaffenfrei!
  • Schluss mit Demokratieabbau, sozialem Kahlschlag und Militarisierung der Gesellschaft!
  • Grundrechte verteidigen!

Einladung zur Neujahrs-Matinee 2024 des Friedensforum Düsseldorf

31. Januar 2024

Sonntag, 4. Februar 2024
11:00 Uhr bis ca. 13:30 Uhr
Himmelgeister Str. 107, Raum 112
Bürgerhaus Bilk (Salzmannbau)

Friedensforum Düsseldorf

Erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Haltestellen Am Steinberg, Moorenstraße oder
Unikliniken (5 min Fußweg).

Programm

Sonntag, 4. Februar 2024
11:00 h bis ca. 13.30 h

Begrüßung und Leitung:
Maggie Winkel-Tauchnitz

Rückblick und Vorschau auf die
Friedensarbeit in Düsseldorf:

Hermann Kopp

Musikalischer Beitrag:
Unser griechisch-zypriotischer Friedens-
freund Antonis Polemitis singt und spielt
Lieder, u.a. von Mikis Theodorakis, auf der
Bouzouki

Für das leibliche Wohl sorgen wir
wie immer mit einem Buffet.

Die Matinee ist unser Dankeschön an alle, die
uns unterstützen.
Um die Friedensarbeit in dieser Stadt weiter zu
beleben, brauchen wir Eure Hilfe!

Das Friedensforum trifft sich jeden 1. und 3. Dienstag
im Monat, 18:30 Uhr im Bürgerhaus Bilk, Raum 112

Eintritt frei.
Über Spenden freuen wir uns natürlich!

Den Flyer mit allen Infos findet ihr hier

„Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!“

31. Januar 2024

Unter dieser Losung vereinigen sich seit Jahrzehnten Mitglieder der VVN-BdA und Antifaschisti:nnen im Kampf gegen Neonazis. Das seit Jahrzehnten auf tausenden Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen getragene Transparent vereinigt in diesen Tagen Hunderttausende, die gegen die Rechtsentwicklung protestieren und eine Gesellschaft ohne Rassismus wollen!

Eine neue „Antifaschistische“ Kampffront ?

Mit dabei sind Vertreter:innen der „staatstragenden“ Parteien, der SPD, der Grünen, der FDP und der CDU/CSU. Sind diese plötzlich zu antifaschistischen Parteien mutiert?

Bereits im letzten Herbst erklärte Kanzler Scholz im Spiegel: „Wir müssen endlich im großen Stil abschieben“! Letzte Woche noch demonstrierte Scholz in Potsdam gegen die AFD, aber nur einige Tage später beschloss seine Koalition im Bundestag das „Gesetz zur Verbesserung der Rückführungen“! Und an den Ärmsten soll gespart werden, Sanktionen beim Bürgergeld sind bis zu zwei Monaten möglich!

Schluss mit Sozialabbau und Kriegstreiberei!

Der „Senkrechtstart“ der AfD liegt an der neoliberalen Privatisierungspolitik der vergangenen Jahrzehnte! Es ist die verheerende Politik der Ampel-Koalition, die der AFD die Wähler zuschiebt!

Die Menschen merken zu Recht, dass etwas aus den Fugen gerät. Es ist die Umverteilung der Gelder der „kleinen Leute“ in die Taschen der Superreichen.

Das Gesundheitssystem wird ruiniert, das Bildungssystem kaputtgespart, das Rentensystem gerät in die Krise, kurz die gesamte öffentliche Daseinsvorsorge ist bedroht. Die Preise explodieren, Mieten werden unbezahlbar, Sozialwohnungen sind knapp. Auch bei den Bauern soll gespart werden.

Auf Kosten der Mehrheit der Bevölkerung wird an der Schuldenbremse festgehalten! Für die Kriegstreiberei ist genug Geld da! Ein „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro steht für die Bundeswehr bereit. Und weitere Milliarden Euro des „Verteidigungshaushalts“ füllen die Taschen der Rüstungskonzerne mit Superprofiten!
Kriegstüchtig sollen wir wieder werden und so beteiligt sich die Bundeswehr am bisher größten NATO – Manöver „Steadfast Defender“, der dritte Weltkrieg wird geprobt!

Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Wer den scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg der neofaschistischen AfD bremsen will, muss den verhängnisvollen Kurs der Kriegstreiberei, des hemmungslosen Hochrüstungskurses und des sozialen Kahlschlags stoppen. Dafür gehen wir nicht nur 27.01. in Düsseldorf auf die Straße!

VVN-BdA Düsseldorf

Nach 900 Tagen – Die Befreiung von Leningrad am 27. Januar 1944

27. Januar 2024

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten erinnert an diesem 27. Januar nicht nur an den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz im Jahre 1945, sondern auch an den 80. Jahrestag der Befreiung der Stadt Leningrad mit der Durchbrechung der Blockade durch die sowjetische Armee am 27. Januar 1944. Die internationale antifaschistische Bewegung gedenkt der mehr als eine Millionen Opfer der Blockade und würdigt die Helden, die für die Befreiung vom Faschismus ihr Leben gegeben haben.

In den Welteroberungsplänen des deutschen Faschismus nahm der Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 einen besonderen Platz ein. Es ging um die Rohstoffreserven der UdSSR und die industriellen Kapazitäten im Westen der Sowjetunion. Im „Fall Barbarossa“ waren diese Ressource fest eingeplant, um einen Krieg gegen die UdSSR überhaupt führen zu können. Das nach Osten vorrückende Millionenheer sollte sich aus den Vorräten der örtlichen Bevölkerung versorgen und damit den dort lebenden Menschen, die als „slawische Untermenschen“ betrachtet wurden, die Lebensgrundlage nehmen. Zudem war es ein ideologisch motivierter Vernichtungskrieg gegen den „jüdisch-bolschewistischen“ Feind.
Als die faschistischen Heere Ende August 1941 Leningrad erreichten, gelang es ihnen nicht, die Stadt zu erobern. Stattdessen wurde am 8. September 1941 ein Blockadering geschlossen. Damit war die Großstadt, in der damals rund drei Millionen Menschen lebten, im Süden durch deutsche Truppen und ihre Verbündeten, im Norden von finnischen Einheiten blockiert. Nur über den im Osten gelegenen Ladogasee konnten zeitweise und unter großen Gefahren Lebensmittel und andere Versorgungsgüter in die Stadt gebracht werden. Die Blockade von Leningrad und das Aushungern der Bewohner war Teil der verbrecherischen Kriegsführung in Osteuropa, die mit dem Begriff „Vernichtungskrieg“ treffend charakterisiert wird. Tatsächlich starben mehr als eine Million Menschen während der Belagerung an Hunger und Mangelernährung.
Dennoch haben die Menschen in Leningrad knapp drei Jahre der faschistischen Bestie widerstanden und ein sichtbares Zeichen gesetzt, dass die „unbesiegbare“ Wehrmacht an ihre Grenzen stößt. Die Heldentaten der Einwohner und der sowjetischen Armee, die im Winter die Versorgung der Menschen über die zugefrorene Ostsee organisierte und die im Januar 1944 den Blockade-Ring sprengen konnte, sind unvergessen. Zurecht wurde der Stadt und ihren Einwohnern nach dem Krieg der Ehrentitel „Heldenstadt“ zuerkannt. Diesen Titel trägt die Stadt bis heute, auch wenn sie nun St. Petersburg heißt.

Bis heute lehnt die Bundesrepublik Deutschland jegliche Entschädigung an nichtjüdische Bürger der damaligen Sowjetunion bzw. des heutigen Russlands grundsätzlich ab. In einem offenen Brief an die Bundesregierung vom Herbst letzten Jahres beklagen die letzten Überlebenden der Blockade: „Mittlerweile sind wir weniger als Sechzigtausend, alles Menschen verschiedener Nationalitäten, die die Gräuel der belagerten Stadt überlebten.“ Sie verurteilen die Weigerung Berlins, eine für jüdische Überlebende zugesagte Entschädigung „auf alle heute noch lebenden Blockade-Opfer ohne Ansehen ihrer ethnischen Zugehörigkeit auszuweiten“. Schließlich hätten die deutschen Pläne zum Hungermord „keine Ausnahmen aufgrund von Nationalität“ vorgesehen. „Wir appellieren an die deutsche Bundesregierung, … die humanitären Auszahlungen auf ausnahmslos alle Blockade-Überlebenden auszuweiten.“
Die Bundesregierung habe sich einzig bereit erklärt, als „humanitäre Geste“ einen finanziellen Beitrag für ein St. Petersburger Krankenhaus für Kriegsveteranen und zur Einrichtung eines deutsch-russischen Begegnungszentrums zu leisten. Laut Aussagen der russischen Botschaft in Berlin kommen beide Projekte jedoch nur mühsam voran und sind weit von ihrer Realisierung entfernt. Angesichts der Sanktionspolitik im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg werden wohl selbst diese Leistungen voraussichtlich auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Die Botschaft betont, dass es ihr keineswegs ums Geld gehe. Denn für ein menschenwürdiges Leben der Veteranen und Blockade-Opfer sorge der russische Staat natürlich selber. Es gehe vielmehr – so wörtlich – um „Gerechtigkeit, Gewissen sowie um die Aufrichtigkeit der deutschen Politiker, die von der Verantwortung für die grausamen Verbrechen des Nazi-Regimes auf dem Gebiet der UdSSR, einschließlich der Leningrader Blockade, sprechen.“
Die FIR verbindet die Erinnerung an die Befreiung Leningrads mit ihrer Unterstützung für die berechtigten Forderungen der Überlebenden.

Filmvorführung – „Professor Mamlock“

5. Januar 2023

Achtung – Änderung des Kinos!
Die Vorführung findet am 1. Februar, um 19:00 im
Kino Souterrain, Dominikanerstr. 4, Düsseldorf / Oberkassel statt.
(nicht wie initial angekündigt im Bambi!)

Zur Erinnerung an den 30. Januar 1933, dem Tag der Machtübertragung an Adolf Hitler vor 90 Jahren, lädt die VVN-BdA Düsseldorf zu einer Filmvorführung ein:

„Professor Mamlock“ von Konrad Wolf, DEFA, 1961.

Dieser Film basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Friedrich Wolf, der dieses Stück im Sommer 1933 im Exil in Frankreich geschrieben hat.

Die Filmgeschichte beginnt an Silvester 1932/33 im Haus von Professor Mamlock und zeigt die zunehmende Faschisierung in der ersten Jahreshälfte 1933.
Erzählt wird die tragische Geschichte von Professor Mamlock, der zunächst nicht wahrhaben will, dass auch er, der weltbekannte Chirurg und Teilnehmer am 1. Weltkrieg, aus seiner Funktion aus Chefarzt vertrieben werden soll. Seinen Sohn Rolf, der sich dem kommunistischen Widerstand angeschlossen hat, verweist er aus seinem Haus.

Der Film, den die Zeitschrift Cinema als ein „Lehrstück über die Macht der Politik“ würdigte, erhielt zahlreiche Auszeichnungen für die schauspielerische Leistung und die expressive Kameraführung.

Wolfgang Langhoff, Schauspieler, Regisseur, ab 1930 auch künstlerischer Leiter der Agit-Prop-Truppe „Nord-West-Ran“ mit Hilarius Gilges und Maria Wachter, sowie Autor des Buches „Die Moorsoldaten“, wurde nach der Befreiung von Hanns Kralik, dem 1. Düsseldorfer Kulturdezernenten, zum Leiter der Städtischen Bühnen berufen.
Friedrich Wolfs Theaterstück „Professor Mamlock“ gehörte neben „Nathan der Weise“ zu den ersten Nachkriegsinszenierungen Langhoffs in Düsseldorf. Die Premiere fand am 05.Mai 1946 statt.


Die Vorführung findet am 1. Februar, um 19:00 im Kino Souterrain, Dominikanerstr. 4, Düsseldorf / Oberkassel statt.

Filmvorführung – „Auf der Suche nach Fritz Kann“

5. Januar 2023

Ein Film über drei Generationen Schweigen und das Erinnern heute | 15. Januar, 14:00 Uhr, im Kino Bambi in Düsseldorf | weitere Aufführungen in Mühlheim, Dortmund, Essen und Köln

Der Regisseur Marcel Kolvenbach folgt den Spuren des ersten Mannes seiner Großmutter: des Juden Fritz Kann. Die jüdische Familie Gutmann/Kann lebte in Mülheim. Fritz Kann zog 1927 nach Düsseldorf und heiratete dort. Möglicherweise wurde die Ehe aufgrund der sogenannten nationalsozialistischen »Rassegesetze« geschieden. Seit 1941 lebte Fritz Kann wieder in Mülheim. Er musste in das sogenannte Judenhaus, Scharpenberg 42, einziehen. 1942 wurde er von hier aus deportiert und in Izbica von den Nazis ermordet. Auf dem Transport bzw. in Izbica starben auch seine Schwester Jeanette Gutmann und deren Sohn Hans-Josef. An die Familie Gutmann/Kann erinnern fünf Stolpersteine vor dem Haus Friedrich-Ebert-Straße 72–74 in Mühlheim.

Über Fritz Kann, den ersten Mann seiner Großmutter Caroline, herrschte lange Zeit Schweigen in der Familie des Filmemachers Marcel Kolvenbach, kein einziges Foto verriet dessen Existenz. Die Frage danach, wer Fitz Kann war, beschäftigt den Regisseur, seit er in alten Familiendokumenten auf dessen Unterschrift stieß.

In 90 Minuten führt die Suche nach Fritz Kann vom ehemaligen Schlachthof in Düsseldorf über Polen nach Argentinien, Ost-Berlin sowie nach Mülheim an der Ruhr. Im Stadtarchiv Mühlheim gibt es eine Vielzahl an Informationen über die bis zum Holocaust in Mülheim verwurzelte Familie Kann. Diese Familieninformationen waren maßgeblich dafür, dass Kolvenbach in Berlin lebende Angehörige der Familie Kann ausfindig machen konnte.

Großnichte und Großneffe von Fritz Kann kommen zur Filmpremiere am 16. Januar, 19:30 Uhr, in das RIO Kinon in Mülheim.

Elke Tischer (geb. Gutmann) und ihr Bruder Hans-Joachim Gutmann, die Großnichte und der Großneffe von Fitz Kann, waren am 4. Mai 2022 dabei, als die Stolpersteine in Mülheim verlegt wurden. Sie setzen sich seit Jahren ganz im Sinne Ihres Vaters Kurt Gutmann für Versöhnung, ein friedliches Miteinander und Toleranz in der Gesellschaft sowie gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze ein. Deshalb sind sie auch – zusammen mit dem Regisseur Marcel Kolvenbach – zur Filmpremiere in Mülheim und werden nach der Filmaufführung für Fragen zur Verfügung stehen.

>> Download: Der Flyer zum Film

»Auf der Suche nach Fritz Kann«
wird am 15. Januar, 14:00 Uhr, im Kino Bambi in der Klosterstr. gezeigt

Weitere Vorführungen in

Dortmund, Kino Sweetsixteen am 18.01.2023
Mühlheim, Kino RIO am 16. Januar, 19:30 Uhr
Essen, Kino Luna im Astra Theater am 17.01.2023
Köln, Kino Filmpalette am 12.01.2023

Mit freundlicher Genehmigung unserer Kameradinnen und Kameraden der VVN-BdA Mühlheim haben wir den Inhalt ihrer Website http://www.vvn-bda-mh.de/#Kann kopiert.

Wandkalender 2023 der VVN-BdA

27. November 2022

Ein Geschenk von Antifaschist*innen für Antifaschist*innen zum Jahreswechsel 2022-2023:

Wandkalender 2023 der VVN BdA
„Wir sind die Moorsoldaten von Düsseldorf“

Mit diesem Kalender, angeregt durch die Oberhausener VVN, erinnern wir an die 200 Düsseldorfer Häftlinge, die vor 90 Jahren in die Emslandlager verschleppt und der Willkür und Brutalität der SS schutzlos ausgeliefert waren. Bei völlig unzureichender Ernährung und Ausrüstung, es standen ihnen nur Spaten zur Verfügung, mussten sie das Moor urbar machen.

Zu den 12 von uns vorgestellten „Moorsoldaten“ gehören z.B. Hans Fick, Rudi Goguel, Rudolf Hennig, Hermann Laupsien, Dagobert Lubinski, Toni Melchers und Karl Schwesig.
Überlebende, bis 1945 aktiv im Widerstand, beteiligten sich nach der Befreiung am demokratischen Wiederaufbau, so Peter Waterkortte als Bürgermeister und Wolfgang Langhoff als Leiter der Düsseldorfer Bühnen.
Ab den 50er Jahren erneut politisch verfolgt, wurde Hanns Kralik als Kulturdezernent entfernt, Eugen Eggerath durfte nicht mehr bei den Städtischen Bühnen arbeiten. Karl Schabrod musste sogar wieder ins Gefängnis und verlor seine Wiedergutmachungsrente. Eine bedrückende Kontinuität der Verfolgung.

2023 jährt sich die Machtübertragung an Adolf Hitler zum 90. Mal. Im Kalendarium werden die Schritte der faschistischen Gewaltherrschaft im Jahre 1933 festgehalten, ergänzt durch die Ereignisse in Düsseldorf.

Der Kalender ist für eine Spende ab 5,00 € (plus 5,50 € Versandkosten) zu bestellen bei der:

Düsseldorfer Kreisorganisation der VVN-BdA: info@vvn-duesseldorf.de
oder
VVN-BdA Düsseldorf c/o. Jürgen Schuh Schaffhausener Weg 10, 40625 Düsseldorf,
Tel. 0211/231822
Konto Verbindung: Spk Düsseldorf, IBAN: DE 48 3005 0110 1004 0685 63

Input – Antifaschistischer Themenabend – Die „Neue Stärke Partei“ (NSP). Ein Überblick im Vorfeld des NSP-Aufmarsches in Düsseldorf

15. November 2022

Die „Neue Stärke Partei“ (NSP). Ein Überblick im Vorfeld des NSP-Aufmarsches am 10.12.2022 in Düsseldorf.


Am 10. Dezember 2022 möchte die militant-neonazistische „Neue Stärke Partei“ (NSP) im Rahmen ihrer „Kampfkultur“-Kampagne auch in Düsseldorf aufmarschieren. Das Motto lautet: „Damals wie heute – Kampfkultur – ein Ringen um unsere Heimat!“ Die 2021 aus dem 2015 gegründeten Verein „Volksgemeinschaft Erfurt e.V.“ entstandene Partei versucht seit Anfang 2022, ihren Wirkungskreis über Thüringen hinaus auszudehnen und sich als attraktive Alternative zu anderen extrem rechten Formationen zu präsentieren. Andere extrem rechte Organisationen hätten den Irrweg des bürgerlichen Auftretens bestritten oder würden lediglich propagieren, „dass unsere Zeit doch irgendwann ganz von alleine kommen würde“. Die NSP aber möchte „kämpfen“. „Über Jahrzehnte hinweg“ habe „man in Deutschland Gut und Böse“ vertauscht, weiß die Minipartei. „Die Tyrannen wurden zu Helden verklärt, während die großen Söhne und Töchter unseres Volkes verteufelt worden.“ Aktuell sei man „mit ähnlichen schweren Herausforderungen konfrontiert wie dereinst unsere Vorfahren“. Der „Großteil des deutschen Volks“ würde sich „zu Tode schuften. Für immer weniger Geld gehen Mann und Frau arbeiten, um ihre Familie durchzubringen.“ Dagegen möchte die NSP Widerstand organisieren und ihre Strukturen ausbauen. „Als politische Soldaten der Kampfkultur“ trete man „das Erbe unserer Vorfahren an“ und werde „das deutsche Volk wieder vereinen“.
Die Veranstaltung bietet Hintergründe und Einschätzungen zur NSP. Womit ist am 10. Dezember in Düsseldorf zu rechnen? Ist die Strategie der NSP erfolgversprechend oder ist sie „nur“ eine weitere relativ bedeutungslose neonazistische Splitterpartei?

Referent: Alex Wißmann (lotta-magazin.de)

INPUT-Veranstalter: AG INPUT, Antifaschistischer Arbeitskreis an der HSD und Antirassistisches Bildungsforum Rheinland (ABR), in Kooperation mit SJD – Die Falken Düsseldorf.

Wann: Dienstag, 29.11.202219:30 – 22:00
Wo: Linkes Zentrum • Hinterhof • Corneliusstr. 108 • Düsseldorf

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